HF oder FH? Welche Weiterbildung passt zu Ihnen?

HF und FH im Vergleich: So treffen Sie die richtige Entscheidung für Ihre berufliche Zukunft.

Wenn Sie sich für eine praxisorientierte Weiterbildung interessieren, stehen Sie früher oder später vor einer zentralen Frage: HF oder FH? Beide Bildungswege – die Höhere Fachschule (HF) und die Fachhochschule (FH) – bieten attraktive Perspektiven, sind jedoch unterschiedlich aufgebaut. In diesem Artikel erfahren Sie, worin die Unterschiede zwischen HF und FH liegen, welche Vorteile die jeweiligen Wege bieten, und für wen sich welcher Abschluss eignet. Diese Entscheidung kann massgeblich Ihre berufliche Karriere, Ihr Lohnpotenzial und Ihre Führungsverantwortung beeinflussen – deshalb lohnt sich ein fundierter Vergleich.

 

 

1. Was ist der Unterschied zwischen HF und FH?

HF steht für Höhere Fachschule, FH für Fachhochschule. Beide befinden sich auf der tertiären Bildungsstufe, verfolgen aber unterschiedliche Ansätze: Die HF ist praxisorientiert, während die FH stärker auf theoretisch-wissenschaftliches Wissen setzt.

Ein weiterer Unterschied liegt im Zugang: Für die FH ist meist eine Berufsmaturität oder gymnasiale Maturität notwendig. Für die HF genügt in der Regel ein EFZ (eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) plus Berufserfahrung.

 

2. Wie ist eine Höhere Fachschule (HF) aufgebaut?

Die HF ist besonders für Berufsleute mit EFZ und Berufspraxis attraktiv. Der HF-Abschluss qualifiziert Sie für Führungsfunktionen und ist eidgenössisch anerkannt sowie international vergleichbar, beispielsweise durch den Professional Bachelor ODEC® .

HF-Bildungsgänge wie dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF oder dipl. Betriebswirtschafter/in HF sind typischerweise berufsbegleitend organisiert – das ermöglicht eine direkte Anwendung des Gelernten im Arbeitsalltag (Stichwort: learning by doing).

 

3. Welche Abschlüsse erwirbt man an einer Fachhochschule (FH)?

FH-Studiengänge führen in der Regel zum Bachelorabschluss, z. B. Bachelor in Sozialpädagogik, und können mit einem Master erweitert werden. FH-Abschlüsse sind ebenfalls international anerkannt und eignen sich für Personen, die ein akademisch ausgerichtetes Studium bevorzugen.

Die FH legt mehr Gewicht auf vertieftes wissenschaftliches Wissen, während bei der HF die praktischer Anwendung im Zentrum steht.

 

4. Für wen eignet sich die HF – und für wen die FH?

Die HF richtet sich an Berufsleute mit EFZ, die sich praxisorientiert weiterentwickeln wollen. HF führt hauptsächlich zu Tätigkeiten, in denen fundierte praktische Kenntnisse, Führungsverantwortung und Handlungskompetenz gefragt sind.

Die FH hingegen ist ideal für Personen mit Matura oder Berufsmaturität, die ein wissenschaftlich fundiertes Studium anstreben. Besonders geeignet ist die FH für jene, die eine akademische Laufbahn oder internationale Karriere verfolgen möchten.

 


5. Was sind die typischen Aufnahmebedingungen bei HF und FH?

Die Aufnahmebedingungen sind bei der HF und FH unterschiedlich:

  • HF: EFZ (z. B. Informatiker/in EFZ, Kaufmann/Kauffrau EFZ) plus mindestens 50 % Berufstätigkeit. Alternativ: Aufnahme sur dossier mit Berufspraxis .
  • FH: Gymnasiale Maturität, Berufsmaturität plus Berufserfahrung oder Passerelle. Oft ist ein Vorpraktikum oder fachspezifischer Hintergrund notwendig.


6. HF oder FH: Welche Weiterbildung bietet bessere Berufsperspektiven?

Beide Wege bieten sehr gute Berufsperspektiven – jedoch auf unterschiedlichen Ebenen.

Absolvent/innen der Höheren Fachschule sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, insbesondere wegen ihres Praxisbezugs und ihrer Erfahrung mit der Umsetzung von Projekten. Sie sind häufig in Kaderfunktionen tätig und übernehmen Verantwortung für die Kontrolle und Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen.

FH-Absolvent/innen hingegen haben oft Zugang zu akademischen Positionen, z. B. in Forschung und Entwicklung, und finden sich häufiger in internationalen Unternehmen wieder.

 


7. Wie unterscheidet sich der Praxisbezug bei HF und FH?

Die HF gilt als besonders praxisnah: Studierende arbeiten durchgehend im Beruf und wenden das Gelernte direkt an – das ermöglicht learning by doing.

FH-Studiengänge integrieren Praxis durch Praktika und Projektarbeiten, sind aber im Vergleich stärker theoretisch ausgerichtet. Die HF hingegen setzt durchgehend auf den direkten Bezug zur Arbeitswelt, was sie besonders attraktiv für Berufserfahrene macht.

 


8. Was kostet eine HF- bzw. FH-Ausbildung?

Die Semestergebühr für eine HF-Ausbildung liegt bei etwa CHF 2’700, wobei Kantone die Weiterbildung unterstützen . Die Gesamtkosten inklusive Lehrmittel und Prüfungen belaufen sich bei der HF auf ca. CHF 16’000 für drei Jahre.

An Fachhochschulen können sich die Studienkosten auf CHF 10’000 bis 30’000 belaufen – je nach Studiengang und Institution.

 


9. Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach HF und FH?

Nach einer HF-Ausbildung stehen Ihnen zahlreiche Wege offen:

  • Nachdiplomstudiengänge (NDS HF) in Betriebswirtschaft, ICT oder Unternehmensführung
  • CAS und EMBA, sofern Berufserfahrung gegeben ist.
  • Vorbereitung auf eine höhere Fachprüfung mit eidgenössischem Diplom
  • Verkürztes Studium zum Bachelor in Business Administration in zwei anstatt drei Jahren

Nach einem FH-Studium können Sie ein Masterstudium absolvieren oder sich mit einem CAS oder DAS (Diploma of Advanced Studies) spezialisieren.

 

Kriterium HF (Höhere Fachschule) FH (Fachhochschule)
Zugang EFZ + Berufserfahrung Berufsmatura / gymnasiale Matura
Ausrichtung praxisorientiert wissenschaftlich, theoriebezogen
Abschluss dipl. HF Bachelorabschluss
Studiendauer 2–3 Jahre (berufsbegleitend) 3 Jahre (Vollzeit)
Kosten CHF 16'000 – 18‘000 CHF 10’000 – 30’000
Berufsperspektiven Kaderfunktionen, Fachspezialisten internationale Karriere, Forschung
Weiterbildungsmöglichkeiten NDS HF, CAS, Bachelor, EMBA, Fachprüfungen Master, CAS, DAS
Empfehlung Für Berufserfahrene mit EFZ Für Maturand/innen mit FH-Ambition

 

10. HF oder FH – welche Entscheidungshilfe gibt es?

Die Wahl zwischen HF und FH hängt stark von Ihrer Vorbildung, Ihrem Karriereziel und Ihrer Lernpräferenz ab.

 

Fazit: Das Wichtigste auf einen Blick

  • HF und FH sind beide tertiäre Weiterbildungen, unterscheiden sich aber stark in Praxisbezug, Zugangsvoraussetzungen und Zielgruppe.
  • Die HF eignet sich für Berufsleute mit EFZ, die praxisnah und effizient weiterkommen wollen.
  • Die FH bietet akademische Vertiefung, verlangt jedoch meist eine Maturität.
  • Ein HF-Abschluss führt oft schneller zu Kaderpositionen mit praktischer Verantwortung.
  • FH-Absolvent/innen sammeln mehr theoretisches Wissen und können akademisch weiterstudieren.
  • Beide Wege bieten solide Berufsperspektiven auf dem Schweizer Arbeitsmarkt – je nach Zielsetzung.

Tipp: Wenn Sie noch unsicher sind, machen Sie eine Zulassungsabklärung oder besuchen Sie eine Infoveranstaltung, z. B. an der HFLU Höhere Fachschule Luzern – denn eine fundierte Entscheidung ist der erste Schritt in eine erfolgreiche Zukunft.

 

 

Artikel-Gliederung

  1. Was ist der Unterschied zwischen HF und FH?
  2. Wie ist eine Höhere Fachschule (HF) aufgebaut?
  3. Welche Abschlüsse erwirbt man an einer Fachhochschule (FH)?
  4. Für wen eignet sich die HF – und für wen die FH?
  5. Was sind die typischen Aufnahmebedingungen bei HF und FH?
  6. HF oder FH: Welche Weiterbildung bietet bessere Berufsperspektiven?
  7. Wie unterscheidet sich der Praxisbezug bei HF und FH?
  8. Was kostet eine HF- bzw. FH-Ausbildung?
  9. Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach HF und FH?
  10. HF oder FH – welche Entscheidungshilfe gibt es?